Liebes Bundesministerium für Gesundheit,

zunächst einmal DANKE für die aufmerksame Zuwendung, das DANKE im Facebook-Post vom 27.3.2020, an unsere Berufsgruppe, in die wir auch unsere Pharmzeutisch-Kaufmännische AssistentInnen einschliessen. Auch wir, das Team der Ahrtor-Apotheke dankt ALLEN Berufsgruppen, die in diesen schweren Zeiten SOLIDARISCH zusammenstehen!

Wieviel mehr als Worte wären doch Taten, liebes Bundesministerium für Gesundheit?

Wir kämpfen als Apotheke vor Ort – schon gefühlt sehr lange als Einzelkämpfer für die Versorgung der Bevölkerung. Ich verspüre die Angst unserer Regierung endlich einmal beherzt durchzugreifen – nicht erst seit der Coronavirus-Krise!

Warum ist es einer Bundesregierung nicht möglich im Pandemiefall sofort geschlossen für ein ganzes Land zu handeln? Warum gibt es immer noch Profilierungen und Unterschiedlichkeiten auf Landesebene in Deutschland? Ist die Frage bezüglich der Gesundheit, eine Frage nach: wohne ich im richtigen Bundesland? Warum ist es einer Regierung nicht möglich, die Beschaffung von FFP2-Masken und Desinfektionsmitteln oder auch Alkohol für die Herstellung von Desinfektionsmitteln ZENTRAL FÜR ALLE Bedürftige zu organisieren? Warum ist es einer Regierung nicht möglich im Pandemiefall eine Preisregulation für die so dringlich benötigten Ressourcen vorzugeben? Von uns Apotheken bestellte Masken verschwinden auf dem Postweg und werden im Internet zu horrenden Preisen verkauft, Alkohol und andere Ausgangsstoffe für Desinfektionsmittel werden Apotheken zu völlig überzogenen Preisen angeboten, Desinfektionsmittel wird im Internet wie Gold gehandelt. Wir Apotheken kämpfen schon seit Monaten – schon vor der Coronavirus-Krise – um die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit fehlenden Dauermedikationen. Globalisierung ein Problem in der Gesundheitsversorgung? Wer mehr zahlt, darf Gesundheit erwarten und ‚kaufen‘?

Wann erkennen Sie, liebes Bundesministerium für Gesundheit, endlich die Nöte am Ende der Versorgungskette und handeln entsprechend?

Auch in der größten Krise wird dem Handel und Raubbau mit der Gesundheit im Internet immer noch kein Einhalt geboten! Wann wird endlich begriffen, dass Gesundheit kein Gut ist, welches im Internet gehandelt und VERSTEIGERT werden darf?

Meinen MitarbeiterInnen und mir ist es eine Selbstverständlichkeit und eine wahre Berufung, für die Menschen da draußen in Schichtarbeit, im Notdienst, in täglichen Botendiensten, in Soforthilfe, in Beratung, Aufklärung und adäquater Versorgung vor Ort da zu sein. Den ehrlichen Dank unserer Kunden verspüren wir tagtäglich und dieser Dank lässt uns trotz der widrigen Umstände tagtäglich vor Ort kämpfen.

Von unserer Bundesregierung wünschen wir uns MEHR, ALS NUR DANK! Mein Team und ich wünschen uns eine Wertschätzung unseres Tuns in Taten, damit die Versorgung vor Ort, vor allem jetzt in einem Pandemiefall und auch zukünftig – durch alle Apotheken vor Ort – gewährleistet ist. Es kann nicht sein, dass der Versandhandel am Ende als der großer GEWINNER dasteht, der sich in Zeiten wie diesen einen profitablen Vorteil verschafft. Ich würde mir wünschen, dass Sie, liebes Bundesministerium für Gesundheit, endlich erkennen WER aus BERUFUNG für die Gesundheit eine EHRLICHE VERANTWORTUNG übernimmt und entsprechend handelt. Handeln auch SIE, liebes Bundesministerium für Gesundheit, endlich entsprechend in Taten und Gesetzen? JETZT wäre ein passender Zeitpunkt!

Linda Wnendt, Inhaberin der Ahrtor-Apotheke in Ahrweiler