Hände-Desinfektionsmittel endlich wieder bei uns vorrätig

Die Corona-Krise und wir, die beiden Teams der Ahrtor-Apotheke. Ja, um eine drohende Schließung der Apotheke auf Grund von Quarantänemaßnahmen zu umgehen, arbeiten wir weiterhin in 2 Teams. Wir vermissen einander zwar sehr, aber für uns alle ist es so die beste Lösung. Würde sich nur eine Kollegin mit dem SARS-CoV-2 infizieren, müssten wir die Apotheke für 2 Wochen schließen. Also heißt es weiter Telefon, WhatsApp und Videokonferenzen für den Austausch usw. … natürlich auch das Arbeiten in kleinen Teams – Tag für Tag!

Juche! ENDLICH konnten wir – das heißt unsere hervorragenden PTA-Kolleginnen – Händedesinfektionsmittel in unserem Labor herstellen. Eigentlich nichts besonderes, aber die Beschaffung der Ausgangsstoffe zu ’normalen‘ Preisen war unsere große Herausforderung in diesen Zeiten! NATÜRLICH bekommt man Ethanol und Isopropanol zum Kauf angeboten, aber zu was für einen Preis? Nicht euer Ernst, Internethandel! Und was soll dann das Desinfektionsmittel kosten?

Wir sind entsetzt, was für Preise für diese so nötigen Ressourcen verlangt werden und total enttäuscht, dass es unsere Regierung nicht schafft in diesen Zeiten eine Preisregulation im Internet vorzugeben! Aber es gibt auch noch die weißen Schafe in diesen Zeiten, denen wir total dankbar sind!

Der richtige Umgang mit Nase-Mund-Schutz (NMS)

Nase-Mund-Schutz schützt vor allem andere Personen, sich nicht bei den Maskenträgern anzustecken. SCHUTZ ist dabei ein relativer Begriff – vor allem bei selbsgenähten Masken. Denn hier ist nicht klar, vor was und welcher Paritkelgröße der jeweilig gewählte Stoff schützt. Laut Robert-Koch-Institut gilt jedoch die Einschätzung, dass das Tragen eines NMS – auch aus Stoff – die Übertragung auf Andere verringern und die Pandemiewelle abschwächen könnte. Dies ist vor allem in der Tatsache begründet, dass viele symptomlose Personen Überträger des Virus sein könnten.

Selbstgenähte Masken müssen dabei unbedingt täglich bei 90 Grad gewaschen werden und eine Berührung von der Außenseite sollte vermieden werden.

Auch das Tragen von Handschuhen nützt nur dann etwas, wenn sich nicht – auch mit Handschuhen – ins Gesicht gefasst wird und die Handhygiene mit Hände waschen oder Handdesinfektion auch mit Handschuhen wahrgenommen wird! Wollhandschuhe sind als Schutz – auf Grund der meist nicht eingehaltenen Hygienemaßnahmen – absolut ungeeignet.

Bitte haltet – auch mit Mundschutz – weiter den erforderlichen Abstand zueinander!

Die Maskenmafia – nicht mit uns

Pakete mit Masken kamen und kommen – trotz Vorkasse – leer bei meinen Apothekenkollegen an. Auch Donald Trump lässt – wie zu lesen ist – an Deutschland bestimmte Lieferungen von Masken in die USA umleiten…Die Maskenmafia ist in vollem Gange!

Wir verstehen die Not unserer Kunden. Kolleginnen von mir nähen bereits Masken für Kliniken und weitere Bedürftige, da einfach zu wenige Masken vorhanden sind. Bei allen widrige Umständen ist der Zusammenhalt in der Bevölkerung großartig.

Genauso großartig ist der Austausch mit meinen Apothekenkollegen und -kolleginnen aus meine ErfA-Gruppe (Erfahrungsaustausch von ApothekerInnen in ganz Deutschland). Mein großer Dank an euch alle in dieser Zeit, liebe ErfAs! IHR macht es möglich, dass wir alle an einem Strang ziehen, uns nicht alleine bei den zu bewältigen Aufgaben fühlen, unsere Stärken bündeln und unsere Kontakte und Bezugsquellen teilen.

Pssst, wir werden bald NMS-Masken haben…aber verratet es Mr. Trump bitte nicht, sonst kommen die Masken nicht bei uns in der Apotheke an! Bald verraten wir mehr…

Meine Apotheken-Kollegen und ich kämpfen gemeinsam gegen die Maskenmafia, gegen überzogene Preise im Internet, für die APOTHEKEN VOR ORT und für eine adäquate Versorgung unserer Kunden. Wie schön wäre es, dabei von unserer Politik unterstützt zu werden…

Aber was wissen WIR schon…an der Front des Geschehens!?

Hier mein offener Brief an das Bundesministerium für Gesundheit

Als Apotheke meistern wir auch die hygienischen Anforderungen dieser Zeit im täglichen Betrieb außerordentlich gelassen, aber mit aller notwendigen Umsicht!

Dabei haben wir sofort Plexiglaswände aufgestellt, unsere Beratungsplätze auf 3 – entsprechend unserer Räumlichkeiten – reduziert, so dass nur 3 Kunden gleichzeitig in der Apotheke sind. Schilder weisen am Apothekeneingang daraufhin, dass Kunde draußen warten. Dadurch wird ein ‚Schlange stehen‘ innerhalb unserer Räumlichkeiten vermieden. Weiterhin stehen Hände-Desinfektionsmittel für unsere Kunden bereit.

Pakete und Lieferungen nehmen wir nur noch außerhalb der Apotheke an unserer rückwärtigen Türe an frischer Luft und kontaktlos an. Alle Lieferanten verzichten auf die sonst so gerne eingeforderte Unterschrift zur Quittierung des Empfangs.

Oh, Du liebes Ordnungsamt – da ist noch viel Luft nach oben

Wenn unsere Ordnungshüter überprüfen, ob alle vorgeschriebenen Maßnahmen in Betrieben und bei der Bevölkerung eingehalten werden, haben wir grundsätzlich vollstes Verständnis.

Doch ist es wirklich sinnvoll, dass die Ordnungshüter zu zweit (Kollege A und B) in einem der kleinsten Autos – also auf engstem Raum – durch die Gegend fahren…und am nächsten Tag hat Kollege A nicht Kollege B zur Seite, sondern Kollege C? Schon einmal was von Schichtarbeit und ’nicht Durchmischen‘ von Kollegen gehört? Auch das schützt die übrige Bevölkerung und reduziert Kontakte!

Gestern erklärten mir die beiden netten Herren des Ordnungsamtes in meiner Apotheke, ich müsse auf dem Boden vor meiner Kasse einen 1,5 m Abstand aufkleben?

Wie bitte? Hallo? Bei mir befinden sich – wie oben beschrieben – keine menschlichen Einkaufsschlangen wie im Supermarkt! Nur 3 Kunden sind gleichzeitig im Raum mit mehr als 2 Meter Abstand untereinander UND wir arbeiten durch eine Plexiglaswand! Ist es möglich dies zu berücksichtigen bei der Betrachtung ‚gefordeter Maßnahmen‘? Oder müssen wir ‚deutschlandlike bürokratisch‘ alle Vorgaben zur Vermeidung der Ausbreitung von SARS-CoV-2 blind und ohne Verstand umsetzen?!

Die Überprüfung der Maßnahmen musste ich dann übrigens auf einem Blatt – auf Klemmbrett gespickt – quittieren. Kurz habe ich mich dabei selber gefragt, wo dieses Klemmbrett vorher schon so gelegen hat und durch welche Hände es gegangen ist. Eine Diskussion und Abwendung DIESER unsinnigen Maßnahme war gegenüber den Ordungshütern übrigens nicht möglich…OJE! Da ist noch VIEL Luft nach oben, liebes Ordnungsamt, bei der Umsetzung der EIGENEN Maßnahmen zur Abwendung der Übertragung des SARS-CoV-2!

Wie mir kurze Zeit später der Zuständige des Ordnungsamtes telefonisch bestätigte, hatten die Kollegen das Einforderung der Unterschrift missverstanden. Die Kollegen sind allenfalls dazu angehalten für sich selber Notizen zu machen bzw. ein Protokoll zu führen. Der Zuständige war selber in meiner Apotheke und habe sich absolut sicher mit unseren Maßnahmen gefühlt. Er bestätigte, dass auch die Kollegen in festen Schichten zusammenarbeiteten und man erwäge sie nun mit zwei Autos fahren zu lassen. Für das Einfordern der Unterschrift wurde sich entschuldigt und wir waren beide glücklich, das Missverständnis der Kollegen aufgedeckt zu haben.

Ich bin zustätzlich froh, dass ich Anstoß genommen habe und frage mich, wie viele Menschen es vorher hingenommen haben und ohne nachzudenken unterschrieben haben?! Eine gute Kommunikation, das Betrachten von Dingen und Situationen mit seinem eigenen gesunden Menschenverstand und kein Blindes Folgen von Vorschriften sind das Wichtigste in diesen Zeiten…und auch sonst!

In diesem Sinne, liebe Mitmenschen: Bleibt gesund, denkt über euer Tun nach und schützt immer mit eurem Handeln auch Andere!